Innovationen beim Motorradführerschein: Nur mehr 260 statt 1600 Prüfungsfragen
Do, 19.03.2015
Noch nie war es so einfach, den Motorradführerschein (A-Schein) zu machen. Statt wie früher 1600 Fragen zu lernen, genügen heute, vorausgesetzt man hat schon den Autoführerschein, 260 Prüfungsfragen.
Einzige Voraussetzung: Man muss 24 Jahre alt sein und 6 Theorie- sowie 14 Fahrstunden (*) absolvieren. War es früher beim A-Schein noch zwingend vorgeschrieben, die B-Theorie mit ihren 1600 Fragen nochmals zu lernen, so genügen heute 260 motorradspezifischen Fragen. Ferdinand O. Fischer, Sprecher des 2Radhandels in der WKO: "Mit unserer Kampagne wollen wir darauf aufmerksam machen, wie einfach es jetzt ist, den A-Schein zusätzlich zum B-Schein zu machen. Damit kann jeder unlimitiert die große Freiheit auf 2 Rädern genießen." Der 2Radhandel ist darüber hinaus als Teil der KFZ-Branche ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor in Österreich. "Der gesamte KFZ-Bereich erwirtschaftet mit rund 450.000 Mitarbeitern unglaubliche 11% des BIPs. Das bedeutet € 45 Mrd. Umsatz und € 8 Mrd. Steuern, die wir beim Staat abliefern. Beeindruckende Zahlen, die man nicht oft genug wiederholen kann!", so Fischer. Mehr Sicherheit für Umsteiger ab 39 Jahren Galt das Motorrad früher als Symbol Jugendlicher, entscheiden sich heutzutage zunehmend Damen und Herren älteren Jahrgangs für einen Motorrad-Direkteinstieg. "Für Personen, die beim Beginn des A-Kurses bereits das 39. Lebensjahr vollendet haben, sieht die Neuerung ab sofort zusätzlich noch 2 weitere Fahrstunden im Straßenverkehr vor. Am Ende der Ausbildung von insgesamt 16 Unterrichtseinheiten steht eine 4 stündige Ausfahrt mit hohem Anteil an Freilandstraßen auf dem Programm. Dieser Kandidatenkreis, der jährlich etwa 1.500 Personen umfasst und schon beim Einstieg als Erstfahrzeug häufig schwere und hubraumstarke Modelle wählt, sollte damit anspruchsvolle Fahrsituationen besser im Griff haben und über ein höheres Niveau an Fahrsicherheit verfügen - und gleichzeitig den Fahrspaß genießen können", so Herbert Wiedermann, Obmann des Fachverbandes der Fahrschulen. Die Zukunft: Urban, elektrisch und auf zwei Rädern Einen Blick in die Zukunft wagt Ing. Willy Koblizek von der Fahrschule Schwedenplatz: "Die Zukunft der urbanen Mobilität liegt im 2Rad. Motorräder und Roller beanspruchen eine kleine Verkehrsfläche und haben einen geringen Kraftstoffverbrauch. Dazu gewinnt das Thema Elektromobilität immer mehr an Bedeutung. In Zukunft werden wir in den Städten auch mit elektrischen 2Rädern unterwegs sein. Diese sind wendig, flexibel, kostengünstig und gut für die Umwelt. Und die Parkplatznot hat ebenfalls ein Ende." Gratis- Fahrstunden für Späteinsteiger Unter dem Motto "Sicher am Bike" erhalten Fahrschüler ab 39 Jahren eine kostenlose Doppelfahrstunde zusätzlich zu den gesetzlich vorgesehenen (kostenpflichtigen) 14 Fahrstunden. Gefördert wird diese zusätzliche A-Ausbildung in der Höhe von 100 Euro je zur Hälfte von den Fahrschulen und vom Verkehrssicherheitsfonds des Verkehrsministeriums. Neuigkeiten zur 2Rad-Ausbildung Wichtige Info für ganz junge Verkehrsteilnehmer: Den Auto- und den Motorradführerschein kann man wieder gemeinsam absolvieren. Und das schon ab 15,5 Jahren! Gleichzeitig mit der L17 Ausbildung kann man auch den A1-Führerschein (Motorräder bis 125 ccm) machen. Die Theorie ist dabei nur einmal zu absolvieren. Nach 2 Jahren kann auf den A2-Schein (Motorräder bis 48 PS) aufgestockt werden und weitere 2 Jahre später gibt's dann den A-Schein (Motorräder ohne PS-Grenzen). Die Fahrschulen informieren Sie über den Erwerb des A-Scheins! Hier finden Sie die Fahrschule in Ihrer Nähe: www.wko.at/fahrschulen Mehr Infos zum A-Schein unter: www.rideattack.at Redaktionsnachweis: Robin Consult |