In summa: Die Konferenz war erfolgreich und ertragreich (in Bezug auf das
Verhältnis Wissenschaft - Gesellschaft eher zu optimistisch) und verlief auch
dank des betreuenden Hotels in freundlicher Atmosphäre.
Angesichts der nur wenigen Teilnehmer aus Österreich könnte der folgende
Konferenzbericht nützlich sein.
Diese Konferenz - die Wochen vorher schon ausgebucht war - ist (als
Fortführung der Science 2.0 Conference) die 4. internationale Fachtagung des
Leibniz-Forschungsverbundes Science 2.0: Ein geradezu einmaliges Forum
für die Open-Science-Bewegung mit der Möglichkeit zum Austausch für die
Expertinnen und Experten zum Thema Open Science. Und die Zahl der
Anmeldungen war mit weit über 200 bemerkenswert hoch, eine ansehnliche
Zahl mußte auch abgewiesen werden.
Veranstaltet wurde die Konferenz von der ZBW - Leibniz-Informationszentrum
Wirtschaft sowie dem Leibniz-Forschungsverbund Science 2.0.
Partner waren das e-Science Network, die Gesellschaft für Medien in der
Wissenschaft e.V. und die Leibniz Association (Leibniz-Gemeinschaft).
Themenschwerpunkt der Konferenz waren "Open Educational Resources" (OER),
also die Werkzeuge zur Unterstützung des offenen Zugangs zu Wissen.
Präsentiert wurden verschiedenste Aspekte zum Umgang mit der European
Science Cloud. Als Generalthema ergab sich die Verbindung von Wissenschaft
und Gesellschaft und dementsprechend die Offenheit für Innovationen.
Der erste Konferenztag stand dem Barcamp Open Science zur Verfügung.
Dann war die Konferenz "klassisch" organisiert: Meist Vorträge im Plenum
mit (eher wenig) Zeit für Wortmeldungen - 17 Poster - (zwei) Arbeitsgruppen.
Der folgende Tag brachte bereits in der Eröffnung u.a. Einführungen zur
European Open Science Cloud (EOSC, deren nächster Summit am 12.7.17
stattfinden wird) (Burgelman, EU) und zur Open Science
Policy Platform vom zuständigen Chairman (J. Vogel).
Grundsätzliche Vorträge folgten dann mit Open Science needs Federated
Infrastructures (und der Präsentation von GeRDI)(A. Bode, München)
sowie die wichtige Präsentation Open Data, Open Science, Open Intelligence -
Pitfalls, Challenges, and Solutions von Jana Diesner
(Urbana-Champaign).
Der Nachmittag brachte Parallelsektionen, eine Poster Session (teilweise
mit kurzen Erläuterungen, mehrere Poster befaßten sich mit OER) sowie zwei
Arbeitsgruppen mit außerordentlich aktuellen, immer wieder diskutierten Themen:
Open and traditional peer review revisited bzw. Scientific knowledge
dissemination and altmetrics. Beim letztgenannten Thema wirkte auch
Peter Kraker vom KNOW-Center in Graz mit.
Die abschließende Diskussion Open Education - Impact on Higher Education
and Society mit internationaler Teilnehmerschaft (5 Teilnehmer und Teilnehmerinnen)
suchte dann die Themenfelder zu verknüpfen und verwies u.a. auf die Diversität
der Studierenden, aber auch auf die Bedeutung von Massive Open Online
Courses (MOOCs).
Am dritten Tag der Konferenz sprachen zur Eröffnung u.a. Matthias (Graf von)
Kielmansegg (Leiter der Abteilung 1 des (dt.) Bundesministeriums für Bildung
und Forschung (BMBF)) mit übergreifender Thematik, dann Marc Rittberger (DIPF)
zu OER, dessen Entwicklung 2011 begonnen wurde.
Dann wurde energisch der Schritt getan zu Erziehungs-Innovationen.
Es folgten Vorträge zu Open Educational Resources: A Catalyst for Innovation in
Education (Dirk van Damme, OECD) und Open educational practices as drivers of
educational innovation? (immerhin mit Fragezeichen!)(Marco Kalz).
Nachmittags wurden Berichte abgeliefert der EC Experts Groups on Metrics
(drei TeilnehmerInnen aus Deutschland, einer von der EU, eine aus Israel).
Abschlußvorträge der Konferenz waren dann Crossing the Field Boundaries -
Open Science, Open Data and Open Education (Lorna Campbell, GB) und
Alexia Meyermann (DIPF) berichtete vom Verbund Forschungsdaten Bildung
(VFDB) unter dem Thema: German Network for Educational Research Data
Network - Building a research data infrastructure for educational studies in Germany.
Hilfreich war natürlich, dass der Tagungsort in direkter Nähe zum U-/S-Bahnhof
Friedrichstrasse lag und damit im quirligen Bezirk Mitte auch kurze Wege zu wichtigen
Sehenswürdigkeiten und Adressen Berlins ermöglichte.