Philippe Jordan, geboren 1974 in Zürich, ist Musikdirektor an der Opéra national de Paris und Chefdirigent der Wiener Symphoniker. Seine Laufbahn begann er mit 20 Jahren als Kapellmeister am Stadttheater Ulm. 1998 wechselte er als Assistent Daniel Barenboims und Kapellmeister an die Berliner Lindenoper, 2001 bis 2004 war er Chefdirigent der Oper Graz. 2006 bis 2010 kehrte Philippe Jordan als Principal Guest Conductor an die Staatsoper unter den Linden nach Berlin zurück. Ab 2009 übernahm er die musikalische Leitung der Pariser Oper sowie 2014 den Chefposten bei den Wiener Symphonikern.
Zusätzlich zu seinen leitenden Positionen gastierte Philippe Jordan an allen großen Opernhäusern und Festivals der Welt: Metropolitan Opera New York, Royal Opera House London, Teatro alla Scala Mailand, Bayerische Staatsoper München, Opernhaus Zürich, Festspielhaus Baden-Baden, Bayreuther Festspiele, Salzburger Festspiele, Festival d'Aix-en-Provence, Glyndebourne Festival u.a.m.
Als Konzertdirigent arbeitete er u. a. mit den Wiener Philharmonikern, den Berliner Philharmonikern, der Staatskapelle Berlin, dem Orchestre philharmonique de Radio France, dem Philharmonia Orchestra London, dem Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia, dem Orchestre de la Suisse Romande, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Chamber Orchestra of Europe, dem Mahler Chamber Orchestra, dem Gustav Mahler Jugendorchester, dem Radio-Symphonieorchester Wien und dem Mozarteumorchester Salzburg zusammen. In Nordamerika dirigierte er bisher neben vielen anderen die Sinfonieorchester von Chicago, Cleveland, Philadelphia, New York, San Francisco, Los Angeles, Washington.
Bogdan Roščić zur Ernennung von Philippe Jordan
"Ich freue mich sehr über die Bereitschaft von Philippe Jordan, ab 2020 mit mir die Wiener Staatsoper zu gestalten. Höchste musikalische Qualität wird von der Staatsoper wie vielleicht von keinem anderen Haus erwartet. Für deren Verwirklichung in der Realität des Repertoire-Betriebs sind der volle Einsatz und die umfassende Präsenz eines Musikdirektors wichtig. Philippe Jordan zählt heute zu den wenigen bedeutenden Dirigenten, die sich vom Beginn ihres künstlerischen Weges an der Oper zugewandt und noch bewusst den klassischen Weg des Kapellmeisters beschritten haben. Damit steht er in der Tradition der bedeutendsten Musiker, die dieses Haus geprägt haben. Das Wissen und die Erfahrung aus diesem Werdegang werden dem Haus entscheidend zugutekommen.
Darüber hinaus gehört er zu jenen Dirigenten, für die Liebe zum Theater gleichbedeutend neben der Musik steht. Philippe Jordans Interesse und Leidenschaft für die Bühne ist eine wesentliche Grundlage für die Einheit von Musik und Theater, die ein großes Opernhaus erreichen muss.
Seine Verbindung zu Österreich und Wien ist eine über viele Jahre natürlich gewachsene, beginnend mit seinen frühen Dirigaten an der Wiener Staatsoper, über seine Tätigkeit als Chefdirigent der Oper Graz und nun als gefeierter Chefdirigent der Wiener Symphoniker. Er hat bei den Festspielen in Salzburg und Bregenz gewirkt, und daher gibt es eine natürliche Beziehung zum Publikum, ein hohes Traditionsbewusstsein und eine ganz enge Beziehung zum Klang des Staatsopernorchesters.
Was der Dirigent Jordan zu leisten imstande ist, kann man an der beeindruckenden Entwicklung der Pariser Oper in den letzten Jahren ablesen. Was mir aber ebenso wichtig ist, ist seine Bereitschaft, mein Partner bei der Arbeit am gesamten musikalischen Bereich der Wiener Staatsoper zu sein."
Philippe Jordan zu seiner Ernennung als Musikdirektor
"Für jeden dem Musiktheater verbundenen Musiker ist das Haus am Ring mit seiner unvergleichlichen Tradition und vor allem seinem einzigartigen Orchester eine der spannendsten Aufgaben und auch Herausforderungen, die ihm die Opernwelt bieten kann. Es war vor allem das engagierte Programm sowie die Persönlichkeit von Bogdan Roščić, die mich nach intensiven Gesprächen und Überlegungen schließlich bewogen haben, vor allem die enormen Möglichkeiten zu sehen und die Aufgabe mit großer Freude zu übernehmen. Für mich wird diese Tätigkeit nicht erst ab der Spielzeit 2020/21 das Zentrum meiner Arbeit bilden, sondern ich werde ab dem heutigen Tag in engster Zusammenarbeit mit der designierten Direktion die Zukunft des Hauses vorbereiten.
Unser Hauptanliegen muss das Bemühen um größtmögliche Qualität sein, um den Ansprüchen dieses einzigartigen Hauses gerecht zu werden. Meine Rolle sehe ich nicht nur in den Proben und Aufführungen, sondern ganz besonders in meiner täglichen Arbeit im gesamten musikalischen Bereich, für die ich auch die entsprechende Präsenz einbringen werde. Ich werde auch alles daran setzen, die allerbesten meiner Kolleginnen und Kollegen dazu zu bewegen, mit uns an der Wiener Staatsoper zu arbeiten. Dass die weltbesten Sängerinnen und Sänger nicht nur regelmäßig, sondern vordringlich in Wien auftreten sollen, ist für mich ebenso selbstverständlich wie ein Ensemble zu formen und zu pflegen, das entscheidend das Bild der Wiener Staatsoper prägt."
In der Planung für die ersten beiden Spielzeiten 2020/21 und 2021/22 haben Bogdan Roščić und Philippe Jordan die Premieren-Dirigate des Musikdirektors bereits festgelegt. Ebenso stark wird der Fokus aber, gemeinsam mit dem Orchester, dem Chor, dem Ensemble und den anderen musikalisch-künstlerischen Gruppen des Hauses, auf dem den Alltag der Wiener Staatsoper bestimmenden Repertoire-Betrieb liegen.
"Höchstes musikalisches Niveau bei Opern- und Ballett-Vorstellungen Abend für Abend bieten zu können, ist selbstverständlicher Anspruch der Wiener Staatsoper. Die Sicherung dieses Anspruchs ist zentrale Aufgabe der neuen Direktion – und die Verpflichtung von Philippe Jordan ein sehr wichtiger Schritt auf diesem Weg", so Roščić abschließend.
Redaktionsnachweis:
Leisure Communications