Mit ihrer Oper "Cinderella" schaffte sie 2016 den internationalen Durchbruch. Sir Simon Rattle zeigte sich von ihr überwältigt und Zubin Mehta nannte sie eines der "größten Musiktalente von heute". Die 13jährige Alma Deutscher aus England gilt zweifelsohne als eine der schillerndsten Persönlichkeiten der klassischen Musikwelt. Nach ihrem Welterfolg mit "Cinderella" präsentiert sie am Sonntag, dem 22. April, im Mozart Saal des Wiener Konzerthauses in zwei Matineen (10.30 Uhr und 15.30 Uhr) ihr Klavierkonzert Nr. 1 in Es-Dur. Zudem erklingt ihre Ouvertüre "Tanz der Meerjungfrauen". Begleitet wird der junge Weltstar vom renommierten Wiener KammerOrchester, dessen Leiter, Christian Buchmann, Alma eine Torte in Form einer kleinen Meerjungfrau überreicht hat. Alma: "Mit neun Jahren war ich von Meerjungfrauen fasziniert. Ich hatte sogar ein Meerjungfrauenkostüm und wäre am liebsten die Königin der Meerjungfrauen gewesen. Daher habe ich auch mein erstes Orchesterstück komponiert. Es war eigentlich ein recht einfaches Stück. Viele sagen, ich sollte atonale Musik komponieren und meine eigene musikalische Sprache finden. Ich glaube aber, ich habe meinen Stil längst gefunden. Atonales liegt anderen Komponisten sicher besser. Ich gehe meinen eigenen Weg. Ich mache die Musik, die die Menschen auch gerne hören, und das sind in erster Linie schöne Melodien. Zudem arbeite ich auch an einer Symphonie. Ich kann aber auch dunkle Melodien schreiben. Z.B. als meine Oma gestorben ist, habe ich ganz traurige Sachen geschrieben."
Ideen beim Schnurspringen
Obwohl Alma Stücke für Kinder schreibt, sieht sich die junge Britin nicht als Komponistin für Kinder. "Ich bin zwar ein Kind, schreibe aber nicht für Kinder. Kindersachen sind recht kurz und es ist immer sehr schmerzhaft für mich, so kurze Stücke zu schreiben. Daher komponiere ich immer beim Schnurspringen. Wenn ich das Seil über dem Kopf schwinge, kommen die Melodien ganz von alleine", so Deutscher.
Frankensteins "Pandämonium"
Im zweiten Teil der Sonntagsmatineen hat dann "Frankenstein", ein "Pandämonium" nach Kinderreimen von HC Artmann, von und mit HK Gruber seinen schaurig-schönen Auftritt. Gruber, der Doyen der zeitgenössischen österreichischen Musik, beschreibt sein Werk folgendermaßen: "Die Wurzeln dieses ,Pandämoniums` gehen auf die 1971 komponierte Frankenstein-Suite zurück. Obwohl die Suite ein Erfolg war, machte mich ihr improvisatorischer Aufbau nicht glücklich. Ich arbeitete daher an einer totalen Neufassung, in der das Werk 1978 mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra unter Sir Simon Rattle und mit mir als Solisten zur Uraufführung kam. Seitdem führen beide Fassungen eine glückliche Koexistenz."
Was: Sonntagsmatineen mit Alma Deutscher und HK Gruber, begleitet vom Wiener KammerOrchester
Wann: 22. April 2018, 10.30 Uhr und 15.30 Uhr
Wo: Mozart-Saal des Wiener Konzerthauses,
Lothringerstraße 20 A-1030 Wien
Tickets ab 20,40 Euro unter:
Telefon: +43 1 242002
https://www.konzerthaus.at
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Robin Consult