No Smoking…
So, 15.02.2004
Politiker haben ja bekanntlich ab und an ziemlich seltsame Ideen. Einige Gesundheitsapostel sind beispielsweise auf die schlaue Idee gekommen, man könnte ja das Rauchen in öffentlichen Lokalen verbieten. Meine Wenigkeit, selbst mehr oder weniger leidenschaftliche Anhängerin der Nikotinstängelchen, fand diese Idee bis dato nicht so besonders prickelnd. Schließlich will ich nicht mehr Zeit vor einer Bar oder einem Club verbringen als darin, nur weil eine Zigarette zu einem leckeren Cocktail eben besonders gut schmeckt.
Allerdings überlege ich ernsthaft die Fronten zu wechseln und zum militanten Nichtraucher zu konvertieren. Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich nun zum Gesundheitsapostel mutiere oder dergleichen, sondern eher mit der Rücksichtslosigkeit mancher Raucher im Umgang mit ihren Glimmstängeln. Diese treibt mich nämlich nicht nur zur Weißglut, sondern hat mich auch schon das eine oder andere Kleidungsstück gekostet. Es kann doch nicht so schwer sein die Hand, in der man den papierumwickelten Tabak hält, halbwegs unter Kontrolle zu halten. Da steh ich beispielsweise harmlos an der Bar und warte auf meinen Drink, da macht es an meinem rechten Ohr plötzliche ein seltsames Geräusch und unangenehmer Geruch steigt mir in die Nase. Der Grund dafür sind meine Haare in Verbindung mit der Zigarette des blonden Engerls neben mir. Das hat seinen rechten Ellenbogen auf der Bar aufgestützt und schlenkert lasziv mit dem Unterarm und der Hand, in welcher sie ihre Zigarette hält. Weil sie sich dabei ausschließlich auf den gelackten Typen links neben sich konzentriert, sengt sie mir mit dem Zigaretterl die Haare an. Worüber ich mich eigentlich noch freuen sollte, denn immerhin wachsen die Haare nach, in meinem Auge hätte das wesentlich mehr Schaden angerichtet. Ein anderes Mal war ich gerade damit beschäftigt meinen Körper im Takt der Musik zu bewegen, als irgendetwas meinen Oberschenkel berührte und gleich darauf höllisch brannte. Da hatte mir doch glatt ein netter Herr seine Zigarette gegen den Oberschenkel gedrückt. Selber schuld, was zieh ich auch einen Rock an? Hätte ich eine Jean an gehabt, wäre vermutlich nix passiert. Dem guten Mann, dem die Zigarette gehörte, kann man schließlich nicht zumuten sein Genußstangerl so zu halten, dass er niemanden verbrennt, oder? Oder etwa gar auszurauchen, ehe er sich durch eine volle Tanzfläche drängt… Klamotten, die ich gerne länger hätte, zum Weggehen anzuziehen hab ich mir auch schon abgewöhnt, denn ausgerechnet in den schönsten Teilen findet man zuhause dann mit Sicherheit ein Brandloch. Besonders ärgerlich, wenn man für das Teil mal wieder das Konto über Gebühr strapaziert hat und/ oder es gerade zum ersten Mal anhatte. So gesehen wäre ein Rauchverbot in Clubs für meine Finanzen gleich doppelt förderlich, ich würde weniger Kleidungsstücke umsonst kaufen und mir auch noch das Geld für die Zigaretten ersparen. Nur so wie ich die Politiker kenne, wird das mit dem Rauchverbot frühestens in zwanzig Jahren was. Bis dahin werde ich mich wohl weiter ärgern… |