Haus-Party statt House- Party
Mi, 19.01.2005
Im Winter, besonders um Weihnachten und Silvester herum, macht sich in meinem Freundeskreis irgendwie immer dieser 'Ich glaub, ich bleib heute zuhause' – Virus breit. Die größten Partytiger und –löwinnen finden es plötzlich besser sich mit einem guten Essen und einem Glas Wein zuhause zu vergnügen. Nicht mal der angesagteste DJ würde es da schaffen, die betreffenden Herrschaften von Fernseher und angekabeltem DVD- Player weg zu bekommen.
Ich muss zugeben, auch ich finde Gefallen an dieser neuen Gemütlichkeit. Es erspart einem erstmal das lästige Outfit suchen, man muss sich nicht in zwanzig Lagen Klamotten hüllen, um draußen keine Erfrierungserscheinungen zu bekommen, nur um sich dann im Club wieder aus diesem zwanzig Lagen zu schälen, um nicht den Hitzetod zu sterben. Keine Schlangen vor Eingängen und Garderoben und kein Ärger über Wucher- Preise. Für das, was man so durchschnittlich an einem Abend beim Fortgehen braucht kann man sich zuhause schon ein wunderschönes Menü mit einem erlesenen Tröpfchen zum Runterspülen leisten. Das hat schon was… Und wer jetzt findet, dass immer alleine zuhause sitzen auch nicht so das Gelbe vom Ei ist, der hat durchaus recht. Aber wer sagt denn, dass man das, was man alleine oder zu zweit machen kann, nicht auch zu fünft, zu sechst oder siebt machen kann?
Also das momentan wohl angesagteste und wirksamste Partyrezept lautet: Privatparty! Der erste unschlagbare Vorteil einer solchen Party ist, dass man sich die Leute einladen kann, mit denen man den Abend wirklich gerne verbringen möchte. Kein mühsames Anlabern, kein blödes Anbaggern und dergleichen, äh, na ja, zumindest solange alle noch halbwegs nüchtern sind… Wie auch immer. Und wenn wir schon bei nüchtern sind, für das Geld, dass man für Eintritt und einen oder zwei Drinks braucht, bekommt man sehr leicht eine ganze Flasche Hochprozentiges. Da braucht man sich um die Versorgung der Gäste gar keine Gedanken zu machen, wenn jeder Gast etwas mitnimmt. Vorausgesetzt es haben nicht alle nur Wodka dabei, ein bisserl Koordination muss schon sein.
Einen Nachteil hat das private Feiern allerdings auch: Jemand der eine ausreichend große Bleibe hat muss gewillt sein, sich diese komplett versauen zu lassen. Denn es kann noch so gesittet zugehen, irgendwer wirft garantiert irgendwas um und irgendwie sieht es nach so einer Nacht immer so aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Gesegnet ist der, der jemandem im Freundeskreis hat, der sich das trotzdem ab und zu antut. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle diesbezüglich gutmütigen Freunde meiner Wenigkeit da draussen…
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