Verirrungen
Do, 28.07.2005
Es gibt Veranstalter, deren Mails und Presseaussendungen erstaunen mich immer wieder. Die einen positiv, die anderen eher in die genau entgegen gesetzte Richtung. Aber eines probieren sie alle und es sei ihnen gestattet: Sie versuchen mit allen möglichen Tricks zu erreichen, dass ihr Event bestens beworben wird. Der eine oder andere stellt sich dabei so plump dumm an, dass man sich wirklich fragen muss, ob er glaubt meine Wenigkeit und sämtliche Kollegen sind irgendetwas zwischen geistig minderbemittelt und grenzdebil.
Besonders amüsant sind Mails, in denen einem mit möglichst vertrauter Anrede weiß zu machen versucht wird, dass man der beste Freund des betreffenden Eventmanagers, Promotionmanagers, Account Executive und wie sie sich alle betiteln, ist. Eben diese Nachrichten beginnen mit Vorliebe mit "Hi, kannst du bitte den folgenden Event besonders bewerben, weil…" und dann kommt eine Litanei an Gründen die zwar gut, aber nicht gut genug sind. Verwunderlich ist die Sache nur, wenn dann in der Adressleiste bei Absender und Empfänger der gleiche Name steht. Warum sollte sich jemand die Arbeit machen, die Mail an sich selbst zu schicken und den eigentlichen Empfänger ins Bcc zu schreiben? Das macht nur Sinn, wenn die Mail an zwanzig oder dreißig Leute geht und die betreffenden das nicht merken sollten…theoretisch. Wenn diese Mail dann in drei oder vierfacher Ausführung in der Redaktion einlangt, weil vier Kollegen mit der Redaktions- Email- Adresse im gleichen Verteiler stehen, ist das breite Grinsen vorprogrammiert.
Aber so was wird verziehen, ganz im Gegenteil zu Mails, die beabsichtigt dreißig Mal ankommen. Vorausankündigung, Vorankündigung, Ankündigung, Reminder, Last Call… "Gnade!" Um es mit dem Wort eines lieben Freundes zu sagen. Irgendwann ist man so genervt, dass man sämtliche Messages diesen Event betreffend nur noch löscht und natürlich nicht bewirbt, weil man den E- Flyer nicht mehr sehen kann. Und man kann sich sicher sein, dass das sofort die nächste Nachricht verursacht, die Beschwerde nämlich.
Den Vogel abgeschossen hat ein Veranstalter letztens, als er uns nicht nur erklären wollte wo und wie wir seinen Club anzukündigen haben, sondern auch, wie und vor allem wann die Nachberichterstattung vorzubereiten ist. Konkret wurde sämtlichen Fotografen untersagt, in diesem Club vor ein Uhr nachts tätig zu werden, dies mit der Begründung, dass niemand "leere" Fotos sehen will. Nun, ich mag mich täuschen, aber wäre es nicht der Job des betreffenden Veranstalters dafür zu sorgen, dass die Leute so gerne in seinen Club gehen, dass der auch vor ein Uhr nicht gähnend leer ist? Und mal ehrlich, welcher Fotograf knipst schon leere Räume? Man stelle sich vor das würden alle Veranstalter machen. Dann bräuchte jede Partypage 10 Fotografen, weil die nur zwischen ein und drei Uhr arbeiten dürfen und der Weg von einer Location zur anderen schon eine halbe Stunde dauert. Ich persönlich denke ja, dass sich das nicht durchsetzen wird und hoffe diesbezüglich auf rege Unterstützung sämtlicher Mitbewerber….
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