Wie machen die das…?
Mo, 26.02.2007
Als ich letztens wieder einmal in einem Club an der Bar lehnte und so meine Blicke schweifen lies, drängte sich mir die Frage auf, wie gewisse Frauen es schaffen, nicht jedes Wochenende eine Lungenentzündung nach Hause zu schleppen. Nun gut, es mag nicht der kälteste Winter aller Zeiten sein, nein, in Wahrheit ist es wohl eher der wärmste. Aber auch das bedeutet tagsüber, aber vor allem auch nachts Temperaturen von weit unter 10 Grad Celsius und damit eine Kälte, bei der wohl niemand freiwillig in ärmellosen Tops, kurzen Röcken und offenen Schuhen herumlaufen würde. Zumindest nicht zum Einkaufen, auf die Uni, zum Arbeiten oder unter sonstigen "normalen" Umständen.
Ganz anders sieht die Sache in Clubs und auf Partys aus. Dort trifft man regelmäßig auf weibliche Wesen, die ihre Haut mit nur sehr wenig Stoff verhüllen. Was den Oberkörper betrifft, so ist das ja noch halbwegs nachvollziehbar. Da kann man über das Top noch einen dicken Pulli anziehen, sich einen Schal um den Hals wickeln und wenn man dann noch eine Jacke drüber zieht, dann ist man jedenfalls bestens vor der Kälte geschützt. Und man kann sich im Club wieder entblättern, na ja, zumindest zu einem gewissen Grad, und schwitzt sich nicht zum Esel.
Ok, auch ich habe mittlerweile mitbekommen, dass der Minirock heuer ein Revival erlebt. Aber ich war eigentlich der Meinung, dass das erst für die Frühjahr/ Sommer- Kollektion gilt und nicht bereits jetzt. Da hatte ich mich, wie mir mein letzter Besuch auf einer Party zeigte, wohl getäuscht. Aber wie kommt man mit Riemchenschuhen und kurzem Röckchen verkühlungslos in den Club und wieder nach Hause?
Lange Mäntel oder Jacken bieten erfahrungsgemäß nicht besonders viel Schutz, weil die noch so lang oder dick sein können, und es drunter trotzdem immer zieht. Stümpfe oder Strumpfhosen – ja, die Dinger gibt es noch und es soll sogar Menschen unter 30 Jahren geben, die sie tragen – fallen als unbrauchbar aus. Denn Stümpfe müssen irgendwo auf den Oberschenkeln Halt finden und das ist bei den Mikro- Minis vollkommen ausgeschlossen. Und außerdem hat all dieses Beinbekleidungszeug irgendwelche komischen Fußteile, die in offenen Schuhen richtig bescheuert aussehen. Wenn die betreffenden Damen also nicht in Jeans oder Leggins in den Club kommen und die dann bei der ersten Gelegenheit am Klo ausziehen, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als mit nackten Beinen durch die Kälte bis in den Club zu stöckeln.
Das stelle ich mir nicht so besondern angenehm vor. Selbst wenn der Auto fahrende Freund ein wahrer Gentleman ist und die Dame in unmittelbarer Nähe des Eingangs aussteigen lässt oder man Taxi fährt, man kann nicht bei jedem Club bis direkt vor die Türe fahren. Und was macht man, wenn man vor der Türe warten muss, weil es drinnen zu voll ist oder es sich an der Kassa staut? Dicht an den Begleiter schmiegen, der sich dann unter Umständen wünscht, dass es noch ein bisschen kälter wäre? Von einem Bein aufs andere hüpfen und beten, dass die Absätze das aushalten? Oder vorher schon ausreichend Alkohol trinken, damit man die Kälte einfach nicht mehr spürt? Ich mag ja zu den besonders erfrorenen Zeitgenossen gehören, denn mir ist selbst bei 20 Grad Celsius noch kühl, aber irgendwie überzeugt mich keine dieser Möglichkeiten…
Wenn mir also nicht eine der leichten, äh, entschuldigung, leicht bekleideten Damen einen tollen Tick verrät, dann bleib ich bei den herrschenden Temperaturen lieber bei meinen Jeans und Stiefeln. Mein Freund, meine Absätze, meine Leber und auch meine Gesundheit werden es mir vermutlich danken.
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