Öfter mal was Neues…
Do, 24.07.2008
Es ist eine Krux mit dem Partyvolk. Man kann es einfach nicht zufrieden stellen. Oder man stellt es zufrieden, aber eben nur für kurze Zeit und dann ist es wieder unzufrieden. Obwohl, ganz ehrlich, wir sind alle genügsamer geworden. Man erinnere sich an frühere Zeiten, das heißt, sofern man sich daran erinnern kann. Ich bin ja jetzt schon ein älteres Semester und habe daher noch die "Guten alten Zeiten" in Erinnerung. Das waren die Zeiten, in denen man Freitags und Samstags noch aus einer Mehrzahl von Clubs wählen konnte. Oder an einem Abend mehrere Clubs besuchen, Clubhopping, sozusagen.
Die Auswahl war groß und der Nachschub unermesslich. Auch wenn man dem Technischen Museum ebenso nachtrauerte, wie den Sofiensäalen und die Meierei ebenso fehlte wie das Sliders. Es kamen der Kursalon, das Labyrinth oder das Palais Kinsky nach. Nur leider ist der Nachschub auch der größten Stadt nicht unerschöpflich und verwöhntes Publikum ist anspruchsvoller. Das in Kombination mit immer schärfer werdenden Auflagen und höheren Steuern und Abgaben hat zu einer schweren Dezimierung der Clubs geführt.
Und schon ist sie wieder da, die Unzufriedenheit des Partyvolkes. Irgendwie ist es fast wie in unserer Bundespolitik. Das, was es schon gibt, zeigt hier und da ganz gute Ansätze, aber so ganz zufrieden ist man dann doch nicht. Allerdings kann man nicht anders, als zuhause zu bleiben oder sich damit zu begnügen, was schon da ist. Es fehlt an Alternativen. Und das fällt gerade im Moment besonders auf. Immerhin sollte der Sommer die Zeit sein, in der man an einer unerschöpflichen Vielfalt aus Locations mit Summerfeeling schöpfen können sollte. Badeschiff, Strandbar Hermann, Sand in the City und Rathausplatz, bloß das Wetter spielt nicht mit. Und das führt zu der Frage, was kann man stattdessen machen?
Vor kurzem saß ich also – nachdem ich ein halbvolles Glas mit Bowle zurückgelassen hatte, um trockenen Fußes aus dem Platzregen zu kommen – mit Freunden in einem Auto fest und suchte nach Alternativen im Trockenen. Uns fiel allen nur eine ein und das fanden wir irgendwie bedenklich.
Weil ich das nicht so wirklich glauben wollte, streckte ich also meine Fühler aus und siehe da, es scheint, als läge das was in der Luft. Es bedurfte ein wenig Geduld und einiger Telefonate, aber schließlich bekam ich – unter dem Siegel der Verschwiegenheit – eine Bestätigung. Man spricht von einem nicht zu verachtenden Umbau einer alterwürdigen Location in Zentrumsnähe. Es soll ein kleiner, feiner Club entstehen, in dem es sich so richtig nett feiern lässt. Es ist noch zu früh, einen voraussichtlichen Eröffnungstermin zu prophezeien, aber es scheint, als würde der Herbst ein heißer. Der betreffende Veranstalter hat bereits mehrfach bewiesen, dass er ein recht gutes Gespür hat, also darf man wirklich gespannt sein. Es scheint, hier tritt jemand auf der Bühne, der wiedermal klotzt, nicht kleckert. Man darf sich wünschen, dass das Früchte trägt, denn Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft. Und das wiederum käme allen Nachtschwärmern zugute. Ich drück uns die Daumen und halt euch auf dem Laufenden….
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