Und die Trendfarbe dieses Sommers ist… Di, 05.08.2008
Weiß, White, Blanche, Bianco oder wie man es auch nennen will. Klar, die Modezeitungen dieser Welt erzählen uns was von Aqua- Farben oder sommerlichen Gelb- und Orangetönen, aber die reden auch von Bekleidung. Meine Wenigkeit spricht von der Partyfarbe des Sommers. Bereits seit Jahren bricht rechtzeitig zu den ersten 20 plus Grad- Tagen der "Weisses Fest"-Wettlauf unter den Veranstaltern aus. Alleine in den letzten Wochen sind mir selbst Einladungen zu – ungelogen – zwölf Stück der Feste mit dem Dresscode "Nicht- Farbe" ins Haus bzw. in den PC geflattert. Dem Vernehmen nach fiel die eine oder andere dank der momentanen Witterungsverhältnisse gewaltig ins Wasser, was ich mir doch irgendwie ganz komisch vorstelle. Immerhin haben weiße Klamotten diese etwas unangenehme Angewohnheit… Ich denke Ihr wisst, wovon ich rede und ich brauche das nicht weiter zu vertiefen.

Zwischenzeitig dürften alle Unklarheiten betreffend die Etikettierung der einzelnen Partys ausgeräumt sein, was zur Folge hat, dass das eine oder andere Weisse Fest jetzt auch wirklich so oder so ähnlich heißt – und nicht mehr "Fete Blanche", denn das darf ja nicht jeder, aber am Grundkonzept ändert das wenig. Zugegeben, vor geraumer Zeit hat meine Wenigkeit exakt an dieser Stelle den mangelnden Einfallsreichtum der Veranstalter beklagt, aber jetzt bin ich schon so weit, der Sache auch Positives abzugewinnen.

Wenn man noch vor einem knappen Jahrzehnt jährlich ein- bis zweimal verzweifelt im Kleiderschrank wühlte und sich fragte, ob man denn keine partytauglichen weißen Klamotten besitzt, so hat heute fast jeder Partygeher zumindest ein entsprechendes Outfit im Kasten hängen. Immerhin, aufgrund des "Überangebots" an derartigen Festen kann man die Shirts und Röcke und Hosen wenigstens mehr als nur einmal tragen.

Und noch ein positiver Nebeneffekt ist erkennbar: Weil alleine der Dresscode nicht mehr reicht, um die Nachtfalter anzuziehen, müssen sich die Veranstalter was einfallen lassen. Und das geht über das Engagement internationaler DJ- Größen hinaus. So konnte man vor der "Glamour in White"- Party im Congress Zentrum Pörtschach ein Galadinner in exklusiver Location genießen. In solchen Fällen empfiehlt es sich allerdings die Serviette zu benutzen oder ein sauberes Shirt zum Wechseln dabei zu haben. Oder man genießt weißen Wein während man sich in weißer Kleidung noch mehr – vermutlich auch weiße - Mode ansieht. Möglich beim White Wine & Fashion, dass auch noch in der recht imposanten Kulisse eines Steinbruchs stattfindet. Da zahlt sich die Anfahrt durchaus aus.

Leider gibt es auch den gegenteiligen Effekt: Ein Klassiker unter den "farblosen Festen" ist natürlich das von Vielen als "Das Original" bezeichnete Happening rund um den Wörthersee, das immer noch ein ganz eigenes Flair hat, aber irgendwie doch langsam zu einem unkalkulierbaren Massenevent mutiert. Der Platz vor dem Casino Velden wird zum unüberwindbaren Hindernis, denn bei den Menschenmengen ist kein Durchkommen mehr. Auch die kleinste Bar hat mittlerweile das finanzielle Potential der Fete Blanche entdeckt. Viele Lokalbesitzer verlangen mittlerweile an diesem besonderen Abend Eintritt und noch höhere Preise, also sie der Wörthersee auch normalerweise schon zu bieten hat, ohne wirklich was anderes als sonst zu bieten. Und auch die berühmte Fabrik in Saag ist an diesem Abend nicht gerade ein Aufenthaltsort zum entspannten Verweilen, denn rein muss, was rein geht. Und das trifft sowohl auf die Menge der Besucher, wie auch die des konsumierten Alkohols zu. Aber das solls ja geben, dass die Kopie besser wird, als das Original…